Vom Mobile Payment, also dem mobilen Bezahlen, wird allgemein gesprochen, wenn ein Nutzer sich eines mobilen Endgeräts bedient, um einen Zahlungsvorgang durchzuführen. Anders als bei der eher erfolglosen Geldkarte wird die Zukunft des Mobile Payment vor allem im Einsatz des Smartphones als mobile Geldbörse (mobile wallet) gesehen. Während eine Applikation auf dem Smartphone oder an der Bezahlstelle (POS - Point Of Sale) das Bezahlen ermöglicht, werden die dazu notwendigen Daten mittels drahtloser Übertragungstechnologie, bspw. per NFC,(Near Field Communication) übertragen. Aber auch der QR-Code wird teilweise für Bezahlvorgänge benutzt. Bargeld, Kreditkarten, Rabattkarten, Gutscheine oder Tickets - alle könnten beim Mobile Payment durch ein Gerät ersetzt werden, um Produkte und Dienstleistungen aller Art zu bezahlen.
Eine reizvolle Vorstellung, beim Einkaufen lange Schlangen zu vermeiden, immer passendes Geld parat zu haben und nicht erst nach der richtigen Plastikkarte suchen zu müssen. Aber ist das ganze für Verbraucher auch sicher? Welche Gefahren drohen ihnen und was kann unternommen werden, um Mobile Payment für Verbraucher sicher zu machen?
Verbraucher geben beim Einkaufen persönliche Daten von sich preis. Mit dem aufkommenden Mobile Payment werden neue Datenquellen erschlossen. War es bislang die Kunden- oder Kreditkarte, die beim Einkauf die Personalien verriet, wird es zukünftig wahrscheinlich das Smartphone sein. Dieses kann aber weit mehr preisgeben als jede Karte. Es weiß, mit wem Kontakt gepflegt wird und hält sogar die passende Telefonnummer oder E-Mail-Adresse bereit. Hinzu kommen noch gespeicherte Bilder und Ortungsdaten, die Bewegungen der Verbraucher verraten.
Verbraucherschutzminister Jochen Hartloff hat in Kooperation mit Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V., und dem Landesdatenschutzbeauftragten Edgar Wagner daher am 15. April 2013 Experten aus führenden Unternehmen, Branchen- und Verbraucherverbänden, der Wissenschaft sowie Ministerien und Behörden zu einem Dialog über das Thema Mobile Payment eingeladen, um über mögliche Gefahren zu sprechen. Unterstützt durch Steffen von Blumröder, Bereichsleiter Branchendialoge des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM), wurden die Teilnehmer zum Auftakt in das Thema eingeführt, bevor in zwei Arbeitsgruppen zum Datenschutz und zur Zahlungssicherheit mit der Arbeit begonnen wurde. Ziel des Dialogs ist es, innerhalb des nächsten halben Jahres festzustellen, ob und welche Gefahren für Verbraucherinnen und Verbraucher mit den neuen Bezahlmöglichkeiten verbunden sind. Gemeinsam soll nach Lösungen gesucht werden, um einen verbaucherfreundlichen Einsatz bereits vorhandener und kommender Verfahren zu ermöglichen.
Auch wenn wir beim Mobile Payment noch am Anfang der Entwicklung stehen, muss rechtzeitig sichergestellt werden, dass beim Erschließen neuer Geschäftsfelder die Suche nach datenschutzgerechten Lösungen nicht aus dem Blick gerät, so der Landesdatenschutzbeauftragte Edgar Wagner. Er fordert die Unternehmen daher zur Transparenz bei der Verarbeitung von Verbraucherdaten auf. Verbraucher müssen wissen, wer welche Daten von ihnen besitzt, zu welchen Zwecken sie benutzt und an wen sie wozu weitergegeben werden, so Wagner. Wie dies und eine angemessenen Absicherung der Datenverarbeitung sichergestellt werden kann, wird aus datenschutzrechtlicher Sicht Grundlage des Verbraucherdialogs sein.