500. Schülerworkshop Datenschutz und Datenverantwortung

- Pressemitteilung vom 8. November 2012

Die Bemühungen des rheinland-pfälzischen Landesdatenschutzbeauftragten Edgar Wagner um mehr digitale Aufklärung und eine größere Medienkompetenz auch bei den Angehörigen der Generation Facebook bleiben erfolgreich.

Mitte der nächsten Woche, am 15. November, findet im Theresianum, einem Mainzer Gymnasium, der 500. Datenschutz-Workshop des Landesbeauftragten für rheinland-pfälzische Schülerinnen und Schüler statt. Damit werden innerhalb von weniger als zwei Schuljahren rund 15 000 Schülerinnen und Schüler an diesen Veranstaltungen teilgenommen haben.

In keinem anderen Bundesland gibt es ein ähnlich erfolgreiches Datenschutzprojekt, nirgendwo sonst wird außerdem so viel Wert auf die Vermittlung von Medienkompetenz durch die Schulen gelegt wie in unserem Land, das insoweit fraglos eine Spitzenposition in Deutschland einnimmt, stellte Wagner fest.

Das komme auch in der ständig wachsenden Nachfrage nach diesen Workshops zum Ausdruck. Weitere 600 dieser Veranstaltungen seien noch für das laufende Schuljahr angemeldet, 300 davon bereits fest terminiert. Mit Hilfe eines verstärkten Personaleinsatzes werde es gelingen, bis zum Schuljahresende alle diese Workshops durchzuführen. Dann würden fast 35 000 Schülerinnen und Schüler im Lande auf diesem Weg über die Chancen und Risiken des Internet unterrichtet sein, so Wagner weiter.

Seit August dieses Jahres finden diese Workshops nicht nur in den weiterführenden Schulen, sondern - mit altersspezifischen Modifizierungen - auch in den Grundschulen statt, so dass diese Datenschutzworkshops mittlerweile allen 1600 Schulen im Lande angeboten werden können.

Der Landesbeauftragte, dessen Workshop-Programm - auch finanziell - von der Landesregierung unterstützt wird, folgt mit diesen Workshops einer Entschließung der Kultusministerkonferenz, die Anfang des Jahres in ihrem Beschluss zur Medienbildung in den Schulen den Einsatz externer Spezialisten in Fragen der digitalen Bildung empfohlen hat.

Wagner betonte allerdings, dass es bei diesen Workshops nicht sein Bewenden haben dürfe. Wenn man sicherstellen will, dass die Schülerinnen und Schüler aus ihrem Wissenszuwachs auch die nötigen Konsequenzen ziehen und sich im Netz entsprechend verhalten, bedarf es ergänzender und nachhaltiger, zeitintensiver und prüfungsrelevanter Erfahrungs- und Unterstützungsangebote durch die Schulen selbst, die außerdem in den Lehrplänen klar verankert und verpflichtend ausgestaltet werden müssen. Dazu seien die Schulen - so Wagner - nach dem Schulgesetz auch verpflichtet. Allerdings kämen sie dieser Pflicht, auch mangels ausreichend qualifizierter Lehrkräfte, bisher nicht im notwendigen Umfange nach. Trotz aller Fortschritte bleibe also noch viel zu tun, und zwar nicht nur in den Schulen.

Auch im außerschulischen Bereich geht der Landesdatenschutzbeauftragte mit gutem Beispiel voran. Noch im November werden die ersten vergleichbaren Workshops in den Häusern des Jugendrechts stattfinden, die in verschiedenen rheinland-pfälzischen Städten bestehen. Ende des Jahres folgt die erste entsprechende Veranstaltung im Mainzer Haus der Jugend. Auf derselben konzeptionellen Grundlage finden vergleichbare Workshops außerdem in den rheinland-pfälzischen Jugendstrafanstalten statt, der erste ebenfalls noch in diesem Monat in der Jugendstrafanstalt Schifferstadt. Aufgrund einer Kooperation mit dem rheinland-pfälzischen Volkshochschulverband werden diese Aufklärungsmaßnahmen schließlich im kommenden Jahr auch von den rheinland-pfälzischen Volkshochschulen für Erwachsene angeboten.

Digitale Bildung ist in unserem vom Internet, von Google, Facebook und Co. geprägten Informationszeitalter das Gebot der Stunde. Je weniger der Gesetzgeber in der Lage ist, die Risiken dieser globalen Entwicklung in den Griff zu bekommen, desto wichtiger werden die entsprechenden Bildungsmaßnahmen.

Was den 500. Datenschutzworkshop am Mainzer Theresianum anbelangt, besteht für eine begrenzte Zahl von Presseangehörigen die Möglichkeit der Teilnahme. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter poststelle(at)datenschutz.rlp.de oder 06131-2082449 an.

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