Digitaler Schlüssel für Zweitwohnung im Internet

- Pressemitteilung vom 21. August 2013

In Deutschland haben immer mehr Menschen eine Zweitwohnung im Internet. Fast 60 Millionen verbringen immer mehr Zeit im Netz, im Durchschnitt täglich zwei Stunden. Anders als in ihrer Hauptwohnung lassen sie dort aber alle Türen und Fenster sperrangelweit offen stehen und laden damit auch ungebetene Besucher zu einer digitalen Hausbegehung ein. Nur 8 Prozent der deutschen Onliner verschlüsseln ihre Dateien und nur 6 Prozent ihre E-Mails.

Aus diesem Grunde hat der Landesbeauftragte für den Datenschutz Rheinland-Pfalz am 20. August 2013 in Mainz eine erste Crypto-Session durchgeführt.

In drei Workshops erfuhren die gut fünfzig Teilnehmer, wie sich Datenspuren im Internet vermeiden lassen, wie man sich mit Verschlüsselung gegen unerwünschte Lauscher zur Wehr setzen kann oder wie sich Daten sicher in der Cloud speichern lassen.

Mithilfe der bereitgestellten Software und Schritt-für-Schritt-Anleitungen konnten die Teilnehmer auf ihren eigenen Geräten einen ersten Blick in die gar nicht so komplizierte Welt der Verschlüsselung werfen.

Ich freue mich über das große Interesse an unserem Angebot, so der Datenschutzbeauftragte, Edgar Wagner. Dies zeigt auch, dass die Enthüllungen um die Spähprogramme PRISM und TEMPORA und das Ausmaß der Internet-Überwachung viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert haben und ein Bedürfnis besteht, den digitalen Augen und Ohren im Internet nicht alles preiszugeben, so Wagner.

Die gemeinsam mit dem Chaos Computer Club Mainz und dem Landesfilmdienst durchgeführte Veranstaltung stieß auf eine so große Resonanz, dass angesichts der begrenzten Kapazitäten nicht alle Interessenten mitmachen konnten.

Aus diesem Grund wird der Landesbeauftragte am 17. September 2013, wiederum in den Räumen des Landesfilmdienstes, eine weitere Crypto-Session anbieten (zur Anmeldung).

Darüber hinaus werden gegenwärtig vergleichbare Veranstaltungen für bestimmte Zielgruppen (Wirtschaft, Hochschulen etc.) vorbereitet.

Die Anleitungen der einzelnen Workshops sowie die Bezugsquellen für die eingesetzte Software sind als ZIP-Datei zum Download abrufbar.

Weitere Informationen zum Selbstdatenschutz im Internet bietet der Landesbeauftragte in seinem Internet-Angebot.

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