In dem Film „Face_it“ (D 2019, 80 min) zur ditigalen Gesichtserkennung geht der 1941 geborene Regisseur Gerd Conrad den Fragen der Identität im Zeitalter des Digitalen nach. Das Facial Action Coding System (FACS) soll es ermöglichen, die Geheimnisse des Gesichts zu entschlüsseln, was die Frage aufwirft ob diese Systematik die Gefahr birgt, dass Gesichter zu ausdrucks- und geschichtslosen FACES reduziert werden. Ein moderner Fingerabdruck soll Zugang zur Persönlichkeit eines jeden Menschen führen.
Um Eindrücke und Meinungen durch die FACS darzustellen, sucht Gerd Conrad ausgewählte InterviewpartnerInnen aus: Er stellt Künstler, einen Medienrebellen, eine Kunsthistorikerin, die Staatsministerin für Digitalisierung und Datenschützer vor, die sich allesamt kritisch mit der Überwachung durch digitale Gesichtserkennung auseinandersetzen.
Zwar wurde der Film angespornt durch ein Pilotprojekt zur digitalen Gesichtserkennung der Bundespolizei in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn am Berliner Hauptbahnhof, jedoch ist es ebenfalls gut möglich, dass der Regisseur vor allem auch Entwicklungen wie die in China im Blick hat, wo die massenhafte Erhebung von Daten bereits zu einer Überwachung von Bürgern in Form eines „Sozialkreditsystems“ ausgebaut wurde. Wer in diesem System schlechte Werte erzielt, wird erheblich sanktioniert. Zwar sind wir in Europa davon noch weit entfernt, jedoch zeigt die Erfahrung, dass wenn Technik erst einmal vorhanden ist, sie zumeist auch eingesetzt wird.
Diskutieren Sie diese Problemstellungen und Fragen mit dem LfDI Prof. Dr. Kugelmann, der Ihnen neben Prof. Dr. Schabacher (Leitung Medienkulturwissenschaft) und Tom Ullrich (Wissenschaftlicher Mitarbeiter Medienkulturwissenschaft) vom Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft der JGU Mainz für Antworten nach der Filmvorstellung bereit steht.
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