Die Versandapotheken in Rheinland-Pfalz weisen erhebliche Sicherheitsdefizite bei ihren Online-Zugängen auf! Dies - so der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für den Datenschutz Edgar Wagner - sei das Ergebnis entsprechender Kontrollen, die vermuten ließen, dass es möglicherweise in anderen Bundesländern nicht viel besser um den Datenschutz bestellt sei.
Bei nahezu allen Versandapotheken sei der Einsatz von Passwörtern mangelhaft und der Anmeldevorgang deshalb nicht sicher. Dies habe dazu geführt, dass bei probeweisen Anmeldeversuchen in mehreren Fällen ein Zugriff auf Kundendaten möglich gewesen sei.
Dies sei vor allem auch deshalb zu beanstanden, weil Empfehlungen u.a. des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik zur sicheren Gestaltung von Passwörtern existierten. Bei kaum einer der geprüften Apotheken seien diese Empfehlungen allerdings berücksichtigt worden.
Wagner wies auf eine aktuelle Untersuchung hin, derzufolge im Mai diesen Jahres jeder 10. der 40 Millionen Internetnutzer in Deutschland mindestens einmal eine Online-Apotheke besucht habe. Da bei jedem dieser Besucher sensible Gesundheitsdaten anfielen, bedürfe es dringend einer Überarbeitung der Anmeldeverfahren. Angesichts der Sensibilität der Daten muss eine angemessene Sicherheit gewährleistet sein; der Wettbewerb bei Kundenakquise- und Kundenbindung darf nicht auf Kosten des Sicherheitsniveaus ausgetragen werden, mahnte Wagner, der angesichts des Umfangs der erkannten Schwachstellen u.a. auch die Landesapothekerkammer aufgefordert hat, sich mit dieser Problematik zu befassen.