Missachtung des Datenschutzes als Prinzip? Die Namenssuche von Facebook-Profilen lässt sich nicht mehr beschränken

- Pressemitteilung vom 17. Dezember 2012

Wer noch daran geglaubt hatte, dass Facebook den Datenschutz zumindest ernsthaft erwägen würde, wurde vor wenigen Tagen überrascht: Facebook verkündete, seinen Nutzern eine bislang vorhandene Wahlmöglichkeit schlichtweg zu nehmen. Bislang konnten sie selbst bestimmen, ob ihr Profilname von allen recherchierbar sein sollte, oder ob sie nur von Freunden gefunden werden wollten. Ab sofort gibt es diese Möglichkeit nicht mehr: Jeder Profilname kann von allen gesucht und gefunden werden.

Mangelhafte Datenschutz-Vorkehrungen bei Facebook sind schon bislang Gegenstand datenschutzrechtlicher Kritik gewesen. Die nicht gewährte Möglichkeit, Profile unter einem Pseudonym anzulegen, ist Gegenstand eines aufsichtbehördlichen Verfahrens des schleswig-holsteinischen Landesdatenschutzbeauftragten. Noch problematischer ist der Umgang von Facebook mit den Nutzungsdaten, wie besonders die Beschwerden von europe-versus-facebook zeigen.

All diese Aktivitäten können den Datenhunger von Facebook offensichtlich nicht stoppen. Der europäische Gesetzgeber muss mit seiner Datenschutzreform solchen Aktivitäten einen wirksamen Riegel vorschieben. Die Nutzer bleiben aufgefordert, durch Datensparsamkeit und Zurückhaltung bei der Nutzung die Datenkrake Facebook nicht unnötig zu füttern.

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