Wie gehabt: Facebook tut alles, um sogar mit Kinderdaten Geld zu verdienen und verkauft das auch am Ende noch als Datenschutz-Fortschritt, so kommentierte der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für den Datenschutz Edgar Wagner die neuesten Nutzungsänderungen bei Facebook. Danach wird es Kindern künftig möglich sein, alle ihre Facebook-Beiträge öffentlich zu stellen und damit weltweit 1,2 Milliarden Facebook-Mitgliedern zugänglich zu machen.
Das konterkariert alle Bemühungen von Datenschützern, Kinder und Jugendliche zu mehr Vorsicht, Zurückhaltung und Datensparsamkeit bei der Facebook-Nutzung anzuhalten. Es ignoriert die Sorgen der Eltern und es nutzt die Naivität der Kinder aus. Alles wird dem eigenen Profit untergeordnet.
Es ist im höchsten Grade bedenklich, dass Facebook zunehmend mit Daten Minderjähriger Geschäfte macht, übrigens auch mit den Daten von 11 und 12jährigen. Sie dürften eigentlich gar nicht Mitglied bei Facebook sein. Mehr als die Hälfte der 12jährigen sind es aber, ohne dass Facebook etwas dagegen unternimmt.
Gestern ging es um die Werbung mit Minderjährigen-Fotos, heute um die öffentliche Zugänglichmachung von Kinder-Daten, morgen um die Öffnung des Netzwerks für 6jährige. Es wird Zeit, dass der nationale Gesetzgeber sich mit diesem unverantwortlichen Treiben auseinandersetzt. Minderjährige sollten geschützt und nicht ausgebeutet werden; das gilt gerade auch für ihre Daten und ihre Privatsphäre.