Im Internet weiß niemand, dass Du ein Hund bist! hieß es auf einer bekannten Karikatur aus dem Jahr 1993. Zu sehen ist ein Hund. Er sitzt vor einem PC, eine Pfote auf der Tastatur und erklärt einer Promenadenmischung das Internet. Die Möglichkeit, unter virtuellen Identitäten zu surfen, versprach eine bis dahin so nicht erlebte Anonymität.
Die Zeiten haben sich in vielfacher Hinsicht geändert. Längst gibt es einen heftigen Streit über mögliche Grenzen der Anonymität im Netz. Vor allem von politischen Parteien und staatlichen Stellen werden solche Grenzen zunehmend bedroht, was zu interessanten Interessenübereinstimmungen mit Google, Facebook & Co führt. Andererseits steht es außer Frage, dass das Recht der Meinungsfreiheit auch anonyme Meinungsäußerungen umfasst; auch und gerade solche, die im Internet abgegeben werden. Die Enthüllungen um die Spähprogramme PRISM und TEMPORA haben uns jetzt auch vor Augen geführt, wie weit die Überwachung des Internets zwischenzeitlich gediehen ist und wie intensiv die Spuren, die wir dort hinterlassen, ausgewertet werden. Das Internet von heute bietet eine Vielzahl von Diensten, und jeder Klick, jeder Chat, jedes Foto, jede Suche, jeder Post und jede Nachricht hinterlassen eine Datenspur. Diese sind nicht nur für Geheimdienste von Interesse.
Der Datenschatten, den wir im Internet werfen, weckt viele Begehrlichkeiten so der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Edgar Wagner. Die Daten werden für Zwecke der Kundenbindung, der Online-Werbung oder der Marktforschung erfasst und ausgewertet und zu individuellen Nutzungs-, Kauf- oder Bewegungsprofilen verdichtet. Je mehr das Internet im Alltag genutzt wird, desto mehr Datenspuren liefern Hinweise auf Interessen, Vorlieben und Verhaltensweisen der Nutzerinnen und Nutzer. Den digitalen Augen und Ohren im Internet nicht alles preiszugeben, ist das legitime Recht aller Nutzer, so Wagner. Die Globalität des Internet macht es häufig jedoch schwer, dies einzufordern. Wer nicht will, dass seine Daten Neugier und Sammelwut preisgegeben sind, sollte digitale Vorsorge treffen so der Datenschutzbeauftragte.
Zwar bringe es die digitale Lebenswelt mit sich, dass man nicht immer und vollständig anonym bleiben könne; darin gleiche sie letztlich dem analogen Alltag. Hier wie dort wechsele man zwischen notwendiger Preisgabe persönlicher Daten und berechtigtem Verschweigen.
Welche Möglichkeiten bestehen, Datenspuren im Internet zu vermeiden, wie Inhalte bei E-Mail und Online-Speichern durch Verschlüsselung geschützt werden können oder wie die penetrante Dateninkontinenz von Smartphones unterbunden werden kann, erläutert der Landesbeauftragte für den Datenschutz auf seinem Internet-Angebot zum Selbstdatenschutz