Schnüffel-Apps ausbremsen!

- Pressemitteilung vom 30. Juli 2012

Smartphones sind die Standbeine der mobilen Internet-Nutzung. Mit Hilfe von Apps erlangen sie Kenntnis über ihre Besitzer und deren soziales Umfeld. Kontaktdaten, Termine, Kommunikations- und Nutzungsverhalten, Aufenthaltsorte, Konsumgewohnheiten, Interessen und Vorlieben, zu allem speichern Smartphones Daten. Oft ist nicht klar, was die Apps damit anstellen. Eine Reihe von Untersuchungen, u.a. der Stiftung Warentest belegt außerdem, dass diese Daten vielfach ohne Einwilligung der Nutzer weitergegeben werden.

Smartphones bieten bislang nur wenig Möglichkeiten, dem einen Riegel vorzuschieben. Zwar gibt es entsprechende Lösungen, diese erfordern es jedoch in der Regel, grundlegende Sicherheitsmechanismen der Geräte außer Kraft zu setzen.

Von Mitarbeitern der Universität Saarbrücken wurde jetzt für Smartphones mit dem Betriebssystem Android ein Programm entwickelt, mit dem Datenzugriffe durch neugierige Apps unterbunden werden können. Mit diesem App Guard lässt sich verhindern, dass Apps auf Standortdaten, auf Kontakte, das Surf-Verhalten oder auf Kamerafunktionen zugreifen können. Die Applikation kann unter folgender Internet-Adresse bezogen werden: http://www.backes-srt.de/produkte/srt-appguard/)

Die Nutzer gewinnen mit solchen Datenschutz-Apps einen Teil der Souveränität zurück, die das Internet und seine Dienste ihnen vielfach genommen haben, so der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Rheinland-Pfalz, Edgar Wagner. Das Recht, selbst über die Preisgabe und Verwendung eigener Daten entscheiden zu können, muss auch im Internet gelten und die Nutzer brauchen dafür Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten. Schnüffel-Apps muss man ausbremsen können!

Dazu leisten Lösungen wie App Guard einen wichtigen Beitrag. Auch, wenn sie im Einzelfall mit Nutzungsbedingungen in Konflikt geraten können, sind sie aus Datenschutzsicht eindeutig zu empfehlen, so Wagner. Ohne solche Programme sind die Nutzer nahezu schutzlos. Es kann jedoch nicht sein, dass die Nutzer gezwungen sind, ihrem Datenschutz immer hinterher zu laufen. Im Sinne eines 'Privacy by Design' sollten daher die Smartphones von Haus aus bereits über entsprechende Funktionen verfügen.

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