Studie ruft Staat zu mehr Aufklärung der Internet-Nutzer auf

- Pressemitteilung vom 10. Juni 2010

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat in einer 400-seitigen Studie zum Identitätsdiebstahl und Identitätsmissbrauch im Internet auf die großen Gefahren und die immensen Schäden hingewiesen, die durch vielfältige Formen des Identitätsdiebstahls und des Identitätsmissbrauchs weltweit verursacht würden.

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Edgar Wagner, begrüßt die Untersuchung, die auch die Situation in Deutschland mit der in anderen Staaten vergleicht und konkrete Handlungsempfehlungen enthält. Wagner teilt die Auffassung des BSI, dass die Risiken und Schäden deshalb so hoch seien, weil das Wissen der Nutzer so gering sei.

Er teile die Feststellung des BSI, dass eine klare Strategie des Staates zur Gewährleistung von Information und Aufklärung der Nutzer in Bezug auf Risiken der IT-Sicherheit ... bisher für die Öffentlichkeit jedenfalls nicht deutlich erkennbar ist.

Es sei schon bemerkenswert - so Wagner - wenn das BSI als eine dem Bundesinnenministerium nachgeordnete obere Bundesbehörde dem Staat bescheinige, dass er sich bisher in Fragen der IT-Sicherheit nicht ausreichend um seine Bürgerinnen und Bürger gekümmert habe. Umso wichtiger sei es, dass alle staatlichen Entscheidungsträger endlich deutlich machten, dass Datenschutz und Datensicherheit auch eine Bildungs- und Erziehungsaufgabe darstellten und die daraus notwendigen Konsequenzen zögen.

Es genüge nicht, ein paar Informationsbroschüren zu verteilen. Die Internetgefahren und die Möglichkeiten sie abzuwehren müssten - der Verkehrserziehung vergleichbar - Eingang in die Köpfe aller Nutzer finden. Ihr Bewusstsein müsse sich ändern. Das werde nur erreicht werden können, wenn man im Kindesalter mit der Datenschutzerziehung anfange und auch nach der Schulzeit nicht damit aufhöre.

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