Wissenschaftspreis des Landesbeauftragten für den Datenschutz verliehen

- Pressemitteilung vom 28. April 2011

Der zum dritten Mal ausgeschriebene Wissenschaftspreis des Landesbeauftragten für den Datenschutz wurde erstmals in allen drei Kategorien vergeben. Der Preis wird verliehen für herausragende wissenschaftliche Arbeiten mit Datenschutzbezug.

Am gestrigen Mittwoch, dem 27. April 2011 zeichnete der Landesbeauftragte für den Datenschutz Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur die neuen Preisträger aus.

In der Kategorie Recht und Sozialwissenschaften erhielt Dr. Katrin Luise Lang den Preis für ihre Dissertation Das Antiterrordateigesetz - Zusammenarbeit von Polizei und Nachrichtendiensten im Lichte des Trennungsgebotes. Die Arbeit setzt sich mit Blick auf das Trennungsgebot als verfassungsrechtlichem Leitprinzip für die Zusammenarbeit zwischen Polizeien und Nachrichtendiensten kritisch mit den Regelungen des Antiterrordateigesetzes auseinander. Unter verschiedenen Gesichtspunkten werden die Regelungen auf ihre Vereinbarkeit mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung untersucht, die dabei auftretenden Probleme näher beleuchtet und Reformvorschläge vorgestellt.

In der Kategorie Technik und Informatik wurde Dr. Stefan Stein für seine Dissertation Entwicklung einer Architektur zum Schutz der Privatsphäre bei der Nutzung von kontextbezogenen Diensten im mobilen Umfeld ausgezeichnet. Sie beschreibt vor dem Hintergrund einer zunehmend mobilen Internet-Nutzung am Beispiel standortbasierter Dienste die Gefahren für die Privatsphäre und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Nutzer und entwickelt eine Architektur, mit der eine datenschutzfreundliche Nutzung mobiler Dienste möglich ist.

Ein Sonderpreis wurde an William Lindlahr für seine Konzeption eines Schülerlabors zum Thema Radio Frequency Identification (RFID) verliehen. Unter dem Titel Von Baumstämmen und Reispässen beleuchtet die Arbeit die verschiedenen Aspekte einer datenschutzrelevanten Technik, die in Personalausweisen und Reisepässen oder im Handel bereits vielfach zum Einsatz kommt. Mit dem Lernprojekt wird dabei ein Ansatz verfolgt, der bereits in der Schule methodisch und didaktisch Sensibilität für die Technologie und damit verbundene Chancen und Risiken schafft.

In seinem Vortrag Datenschutz bei Google - Instrumente für Transparenz und Nutzerkontrolle stellte Per Meyerdierks, Datenschutzbeauftragter der Google Germany GmbH, technische Möglichkeiten vor, mit denen die Nutzer sich über die Datenverarbeitung durch Google informieren und diese steuern können.

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Edgar Wagner, verknüpfte den Dank an die Preisträger mit der Erwartung, dass sich die Hochschulen in ihren wissenschaftlichen Disziplinen noch stärker als bisher mit Datenschutzfragen befassen. Ein zeitgemäßer Datenschutz ist angesichts der Durchdringung nahezu aller Lebensbereiche mit Informationstechnik und der Veränderungen, die das Internet mit sich bringt, auch auf eine Unterstützung seitens der Hochschulen angewiesen. Die damit verbundenen rechtlichen und technischen Fragen bedürfen einer wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation.

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