Das diesjährige Motto des SID lautet „Was glaube ich? – Meinungsbildung zwischen Fakt und Fake“. Dass die Frage, wie durch Meinungsmache im Netz beeinflusst wird, auch mit dem zusammenhängt, was Menschen preisgeben, löst in den Schülerworkshops des LfDI immer wieder einen großen Aha-Effekt aus. In den Veranstaltungen wird den Schülerinnen und Schülern daher erklärt, wie das, was sie „posten“ und „liken“ zur Profilbildung beiträgt und warum sie dann personalisierte Informationen erhalten. Dass nicht mehr nur kommerzielle Firmen unterwegs sind, sondern auch politische Stimmungsmache betrieben wird, hat sich im vergangenen Jahr so deutlich wie nie gezeigt. Der Landesdatenschutzbeauftragte Professor Dieter Kugelmann sagt: „Falschinformationen und Verschwörungsmärchen funktionieren immer dann am besten, wenn sie die Interessen der oder des Adressierten möglichst gut treffen. Gerade weil Kinder und Jugendliche die Social-Media-Dienste sehr stark für ihre Kommunikation und Selbstdarstellung innerhalb der Gruppe der Gleichaltrigen nutzen, sind sie hier leicht angreifbar und besonders verwundbar.“ Weiter sagt Kugelmann. „Unsere Veranstaltungen an Schulen, die wir seit zehn Jahren anbieten, haben daher zum Ziel, Schülerinnen und Schülern aufzuzeigen, wie sie ihre persönlichen Daten vor den Zugriffen anderer und vor Manipulation schützen können und warum sie bei der Selbstdarstellung im Netz lieber einmal zu oft als einmal zu wenig kritisch nachdenken sollten.“
In Zeiten der pandemiebedingten Schulschließungen muss auch der Bereich der Medienkompetenzvermittlung von den Schulen anderes umgesetzt werden. Daher finden die Workshops des LfDI aktuell als Online-Schulung statt. Unter Nutzung von Videokonferenzsystemen, etwa dem landeseigenen BigBlueButton-System, lassen die Referentinnen und Referenten des LfDI die Klassen auf die Suche nach Cookies, nach Spuren im Netz und den Datensammlungen der Lieblings-Apps gehen. Interaktive Werkzeuge, Umfragetools und Online-Gruppenaufgaben sorgen in den Seminaren für Abwechslung.
Gerade weil die Schülerinnen und Schüler sich nun verstärkt mit Online-Lernen und Online-Kommunikation beschäftigen, sind die Fortbildungen zum Schutz ihrer Privatsphäre für sie sehr wichtig. Das Angebot steht allen Schulen in Rheinland-Pfalz daher auch in diesem Schuljahr – sei es als Online-Workshops oder bald wieder in Präsenz– zur Verfügung.
Weitere Informationen:
- Informationen Schülerworkshops
- Informationen zum Safer Internet Day 2021